(for the english version-scroll down)
Vielleicht kennt Ihr das auch, dass euch eure Eltern für verrückt erklärt haben,
als ihr offenbart habt, ab jetzt zero waste leben zu wollen!?
Mein Vater sagte: “Das ist ja toll, aber das geht doch gar nicht. Wie willste das denn machen?”
Auch meine Mutter hatte die üblichen Kommentare auf Lager: “Finde ich total toll, aber ich arbeite und das krieg ich dann nebenbei nicht hin. Ausserdem wohnen wir hier ja nicht in einer Großstadt. Wo soll ich denn dann einkaufen gehn?”
Ich hab ein bisschen geschmunzelt und die üblichen Gegenargumente angebracht:
“Ihr lebt doch quasi auf dem Land und da habt ihr noch die guten Hofläden, Tante Emma Läden, kleinen Schlachtereien. Es ist nicht so zeitintensiv, wie ihr jetzt denkt. Fangt doch klein an?”
Mit einem “Ja, gucken wir mal.” wurde das Thema erstmal beiseite geschoben.
Als mein Vater dann, aufgrund einer Stimmband-OP ein paar Tage bei uns in Hamburg gewohnt hat,
konnte er live erleben was bei uns so ´auf den Tisch kommt´. Die Milch kam aus der Pfandflasche, die Butter war selbst gemacht, die Wurst (die ihm besonders gut geschmeckt hat, weil sie vom Fleischer auf unserem Markt kam) lag in einer Edelstahlbox, der Käse in einem Glas…
Es folgten nochmals der ein oder andere Kommentar, aber ich merkte auch, dass mein Vater es wohl doch gut fand was ich da machte.
Ein paar Tage nachdem er wieder zu Hause war, telefonierte ich mit meiner Mutter, die mir mit einem Grinsen erzählte, dass mein Vater jetzt Glasbehälter bestellt hätte.
Wieder ein paar Tage später folgten Fotos. Unverpacktes Obst und Gemüse, Gemüsebeutel, Käse in einem Glasbehälter…
Ich hatte sie also doch angesteckt.
by Peter Wilcek |
by Peter Wilcek |
Vor ein paar Wochen schickte mir mein Vater dann Fotos von seinen Schülern, die Fragebögen in der Hand hielten. Ihr müsst wissen, mein Vater ist Lehrer (unter anderem). Er hat in einem Unterrichtsfach ein paar “Wie vermeide ich Plastik”-Stunden eingeschoben. Ich war baff!
Und wie er erzählte, waren alle Schüler total angetan und mit vollem Einsatz dabei.
Er zeigte den Schülern auch unseren Besuch auf dem roten Sofa und hat auch beim Thema mit der Menstruationstasse nicht auf Pause gedrückt.
Es soll kein albernes Gekicher gegeben haben. Wieder war ich positiv überrascht.
by Peter Wilcek |
by Peter Wilcek |
Auch schriftlich ist mein Vater mittlerweile sehr aktiv.
Er macht Händler und Supermärkte auf den Plastikkonsum und die unnötigen Verpackungen aufmerksam und räumt bei uns in der Heimatstadt ganz schön auf.
Großartig!
Inzwischen machen meine Eltern ihren Frischkäse, ihre eigenen Nudeln und die Butter auch selber, kriegen ihre tierischen Produkte (wie Käse und Wurst) sogar DIREKT (teilweise auch hinter dem Tresen!!!) in ihre Behälter gelegt und besitzen wahrscheinlich schon mehr Glasbehälter und Beutel als ich 😉
by Gerda Wilcek |
Ich bin sehr stolz auf sie und beeindruckt, wie schnell auch die beiden, Schritt für Schritt,
ganz viel umgestellt haben.
Mein Vater |
Meine Mutter |
Maybe you know that feeling aswell, of your parents thinking you´re crazy, ´cause you just told them, you will be living zero waste?!
May Dad said:” That´s great, but how is this supposed to work? It´s impossible!”
My mum also replied:”Good idea. But I couldn´t do that. I´m working, it´s hard to coordinate and we´re not living in a big city. So we´re not havin´ the shops that you do. Where shall I go?”
I grinned and added the common arguments:”Well, you are livin´ on the country side, you´ve got farmers markets, farmers shops and small butcher’s shops. It´s not that time-consuming as you think. Start step by step?”
With a “we´ll see” the conversation was over.
As my Dad lived a few days in our appartement in Hamburg, he experienced live what´s it like, living zero waste. The milk came out of a glas bottle, I made the butter myself, meat and cheese came in a jar…
He added some comments but at the same time I felt him thinking about and liking everything I did.
A few days later my Mom called me to tell me, my Dad ordered some jars and stainless steel boxes.
Again a few days later I got photos: unpacked fruit and veggies, clothbags for vegetables, cheese in a jar….
Well, I guess I got them.
by Peter Wilcek |
A few weeks ago my Dad send me pics of his students, holding some forms.
You have to know, my dad is a teacher. He did some “how can I avoid plastic” courses in school.
As he told me, the students were more than interested. He also showed them our TV performance of “Das rote Sofa” and didn´t stop when we talked about the menstrual-cups.
He said there were no giggeling or commenting going on. I was surprised. Wow!
by Peter Wilcek |
My dad is also really involved in writing letters and mails to the local supermarkets, to tell them where to avoid plastics. He really cares and `cleans up`.
Meanwhile my parents make their own creamcheese, butter and noodles, they are getting their meat and cheese in their jars (sometimes even BEHIND the counter) and they have more zero waste objects than I do.
by Gerda Wilcek |
I am really proud and impressed how fast they changed their lives to (almost) zero waste.